Integration  - die Rolle des Erziehers

Integration

Unser Kinderhaus ist auch ein Ort der Integration. Jeder Mensch soll die gleichen Startchancen bzw. Bildungschancen erhalten. So haben Kinder mit Behinderung bei uns die Möglichkeit zur einer gleichberechtigten Teilhabe am Kinderhaus- leben.

Als Ziel sehen wir dabei, dass die Kinder voneinander lernen und sich gegenseitig bereichern. Kinder mit Behinderung werden, wie alle anderen Kinder unterstützt Autonomie, Selbständigkeit, Kompetenz, Zuversicht und Stolz in die eigene Leistung zu entwickeln.

Ausgangspunkt für die pädagogische Arbeit sind die Stärken und Fähigkeiten der Kinder. Wir erarbeiten mit den Kindern ohne Behinderung, wie sie mit den Kindern mit Behinderung angemessen umgehen können und was unternommen werden kann, um soziale Ausgrenzungen zu vermeiden.

Es werden durch das gemeinsame Miteinander Verhaltensunsicherheiten wie z. B. Angst, Hilflosigkeit, Schuldgefühl, Mitleid und Unbehagen abgebaut und das Verständnis für bestimmte Lebenssituationen gefördert.

Ein wesentlicher Teil der Integration ist auch die Zusammenarbeit mit den Eltern, um bei ihnen Ängste und Unsicherheiten aufzufangen.

 

Kinder sind einmalige Persönlichkeiten. Sie brauchen sich Wert und Würde nicht verdienen.

 

 

Die Rolle des Erziehers

Der Respekt gegenüber dem Kind ist selbstverständlich. Ein einfühlsames und genaues Beobachten des Kindes ist Voraussetzung, um den Entwicklungsstand zu dokumentieren und somit auch die Interessen und Besonderheiten des Einzelnen zu erkennen.

Wir als Erzieher sorgen für eine kindgerechte und gut vorbereitete Umgebung. Dabei wollen wir die Interessen der Kinder wecken und sie somit für die Beschäftigungen begeistern.

Unsere Aufgabe besteht neben der Materialeinführung auch für Ruhe und Ordnung zu sorgen, damit die Möglichkeit zur Polarisation der Aufmerksamkeit (Konzentration) gesichert ist. Die Materialangebote wählen wir so aus, damit sie dem Kind Selbständigkeit ermöglichen und ganzheitlich wirksam werden. Um einen Erfolg zu erhalten, müssen hier besonders die Sinne und die Bewegung miteinbezogen werden.

 

Hilfe zur Selbsthilfe geben; Montessori zitiert dazu ein Kind:

 

“Hilf mir, es selbst zu tun.“

 

Dabei ist es notwendig dem Kind soviel Freiheit zu gewähren, wie es die kindliche Umgebung zulässt, ohne dass andere dabei gestört werden. Dazu zählt z. B.

  • freie Wahl der Arbeit, der Zeit und des Materials
  • freie Wahl des Ortes, an dem das Kind seine Übungen machen möchte (im Rahmen der Möglichkeiten des Kinderhauses)
  • freie Wahl des Partners, mit dem das Kind arbeiten möchte

 

Freiheit in der Wahl der Beschäftigung, Freispiel und freie Entwicklung bedeuten dennoch keine grenzenlose Freiheit.

 

„Meine Freiheit endet da, wo die Freiheit des anderen beginnt“

 

Jedes Material ist nur einmal vorhanden. Bei gleichem Interesse sprechen sich die Kinder ab, ob sie damit gemeinsam oder nacheinander arbeiten. Sie lernen dadurch die Bedürfnisse Anderer zu respektieren und eigene gegebenenfalls zurückzustellen.

Angefangene Beschäftigungen werden beendet, außer es ist zu schwer. Anschließend bringt das Kind das Material wieder an seinen markierten Platz zurück.

Wir vermitteln hierbei einen behutsamen und pfleglichen Umgang.